Shiko Postimin Tek
Vjetër 31-10-12, 19:32   #15
Zana_ch
"Mistrece Gjakovare"
 
Avatari i Zana_ch
 
Anëtarësuar: 26-08-05
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Gabim Titulli: SPIEGEL-Interview mit dem albanischen Schriftsteller Ibrahim Rugova über den

FREITAG, 2. APRIL

Es wird zunehmend trostlos. Wir starren auf die Wände, wo die Auszeichnungen Rugovas hängen, auf das Gemälde eines christlichen Vorkämpfers namens "Bogdan", auf die große albanische Flagge, auf die Holztäfelung an der Decke. Ab und zu schieben wir die Jalousien etwas hoch, um zu sehen, ob der Polizeikordon immer noch in voller Besetzung auf der Straße steht. Keine Veränderung.

Einige von uns laufen nervös im Zimmer herum. Vorsichtig hören wir über Kopfhörer die ausländischen Radiosender ab. Rugovas Treffen mit Milosevic wird von den meisten ausländischen Medien als serbischer Propagandabluff gewertet.

Um elf Uhr wird die Telefonlinie wieder installiert. Doch die Polizei hört mit. Sie unterbricht jeden zweifelhaften Anruf. Adnan erreicht US-Botschafter Christopher Hill in Skopje. Er versucht, ihm die Situation zu umschreiben, hofft auf dessen Unterstützung. Doch der Amerikaner reagiert eher vage. Sollten die Serben Rugovas Transport an die Grenze organisieren, wolle er gern auf der anderen Seite warten.

Rugova widmet sich seinem Lieblingshobby: der Gesteinsvielfalt des Kosovo. Seine Mineraliensammlung ist riesig. Das Kosovo zähle aufgrund seiner Bodenschätze, sagt er stolz, zu den reichsten Ländern der Welt. Einige Kristalle, Smaragde und andere wertvolle Steine hat er in kleine Schraubgläser verteilt, aufgefüllt mit Wasser. Ein paar Tropfen davon im Gesicht, so predigt er, wirkten wie eine Verjüngungskur.

Adnan ruft im Kabinett von Milosevic an. Er bittet erneut um eine humanitäre Geste, um die sichere Ausreise nach Skopje. Doch Milosevic will die Gespräche in Belgrad fortsetzen.

Rugova kontert: Nur in Skopje, wo auch seine Berater und LDK-Mitglieder seien, könne er über eine Fortsetzung der Gespräche mit Milosevic oder gar eventuelle Vereinbarungen entscheiden. Man will zurückrufen.

Wir warten, natürlich vergebens. "Milosevic spielt mit mir jetzt Katz und Maus", erkennt Rugova verbittert. "Er will mich, wenn er die Welt mit unseren angeblichen Vereinbarungen genügend verwirrt hat, vor meinem Volk als Verräter diskriminieren." Doch noch fühlt sich Rugova als ein wertvolles Pfand: Nur wenn die Albaner einer neuen Gesprächsrunde zustimmen, könnte die Nato die Bombardierung stoppen.

Es gibt Suppe aus weißen Bohnen und ein kurzes Aufatmen: Die Deutsche Welle berichtet von einer Initiative der USA, Deutschlands, Frankreichs und Italiens, wonach man Rugova nebst Familie einlade, um seine "Freiheit" zu überprüfen. Doch es ist nur ein Strohfeuer, das schnell erlischt. Rugova kämpft mittlerweile mit einer aufkommenden Grippe. Wir nennen sie den "Milosevic-Virus".

Am Abend beraten wir über die Möglichkeit meiner Flucht. Doch jede Preisgabe meiner Identität wäre zu diesem Zeitpunkt viel zu riskant. Die Welt soll schließlich glauben, Rugova habe freiwillig um serbischen Schutz gebeten. Rugova glaubt noch immer an eine Ausreise nach Mazedonien. Dann soll ich, mit Kopftuch getarnt und einem Kind auf dem Arm, weiter als Familienmitglied agieren.
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